Inhalt des Stücks „Was wollt ihr hören?"
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Anfang Juni 1919 treffen Edlef Köppen und Rainer Maria Rilke in München in einem Dichterwettkampf aufeinander – ein halbes Jahr nach Kriegsende, in einer Zeit des Umbruchs, der Anfangswirren der Weimarer Republik.
Ob die beiden, in der Statur
ähnlichen, aber sonst so verschiedenen, Männer, sich tatsächlich getroffen
haben, muss offen bleiben. Wenn es tatsächlich zu einem Vergleich zwischen den
beiden im öffentlichen Raum gekommen wäre, würde dies mit Sicherheit in einer
der vielen Rilke-Biografien und Rilke-Chroniken zu lesen sein, zumindest als
Randnotiz.
Köppen, 26 Jahre, hat gerade 4 Jahre
Kriegsdienst und Fronteinsatz hinter sich, er nimmt das Studium der Germanistik, Philosophie und
Kunstgeschichte in München wieder auf, das er dort vor dem Krieg angefangen
hatte. Gesundheitlich durch Kriegsverletzungen angeschlagen, fast mittellos,
versucht er, sein Leben wieder zu ordnen. Während des Krieges hat er bereits
erste Gedichte veröffentlicht, nun steht er an der Schwelle zum Dichter,
Schriftsteller und Sprecher. Durch seinen Freund Hermann Kasack ist er schon
etwas in die literarische Szene eingeführt, aber noch eine Randfigur.
Im Mittelpunkt steht ein
Dichterwettstreit, den ich ähnlich einem Poetry-Slam gestaltet habe, mit
Elementen des Theaters, eines surrealen Kabinetts und mit magischen Elementen. Auf
der einen Seite der berühmte Dichter mit seinem „Cornet“, damals schon ein Bestseller.
Auf der anderen Seite der Underdog Köppen mit ersten Fragmenten vom
„Heeresbericht“ in den Händen.
Was Edlef Köppen und Rainer Maria
Rilke sagen, entstammt ihren Werken, besonders dem „Heeresbericht“ und der
„Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, aber auch dem, was sie gesagt haben könnten.
Mai/Juni 1919 – das war eine unruhige, gefährliche Zeit, besonders in München.