Workshop „Was wollt ihr sagen?"


Der Workshop „Was wollt ihr sagen?“ wurde konzipiert, um Jugendliche und junge Erwachsene (Klassen 10 bis 12/13) dazu anzuregen, sich mit der Sprache und ihrer Rolle in der Darstellung von Krieg auseinanderzusetzen. Aufbauend auf der Teilnahme an der theatralisch-szenischen Lesung Was wollt ihr hören?" soll der Workshop sowohl analytische wie auch kreative Fähigkeiten fördern, indem er eine kritische Auseinandersetzung mit Literatur und medialen Darstellungen von Krieg ermöglicht. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, eigene Texte zu erstellen, die verschiedene Perspektiven auf den Krieg bieten, und diese überzeugend vorzutragen. Alternativ  können den Perspektiven durch die darstellende oder bildende Kunst  Ausdruck verliehen werden. 

Ziele des Workshops:

  • Förderung der kritischen Medien- und Literaturkompetenz,
  • Entwicklung von Fähigkeiten des kreativen Schreibens und der Reflexion,
  • Stärkung der Präsentationskompetenzen, einschließlich Körpersprache, Artikulation und Betonung,
  • Förderung von Teamfähigkeit durch Gruppenarbeit,
  • Sensibilisierung für die Ambivalenz von Kriegsdarstellungen (Glorifizierung vs. Elend).

Struktur des Workshops:

  1. Setting: Es ist sinnvoll, aus der Klasse/dem Kurs eine Köppen- und eine Rilke-Partei zu bilden. Die eine Gruppe steht für eine Beschreibung des Krieges durch Glorifizierung und Heldentum, die andere Gruppe für Beschreibung des Kriegsgeschehens mit Elend und Tod. Anders als in den vorgeführten Köppen-Rilke-Szenen, sollen die  Schüler und Schülerinnen, selbst basierend auf eigenen Recherchen in den Medien, Texte für die gegensätzlichen Positionen entwickeln. Den Lernenden werden Schreibimpulse gegeben mit Textauszügen, Bildern, Quellenhinweisen, Links etc. Eine dritte Gruppe kann eine Zuschauer-Partei (oder Kulturjournalisten) darstellen, je nach Klassen-/Kursgröße.
  2. Ideenfindung und Recherche: Die Teilnehmenden recherchieren in Gruppen aus vielfältigen Quellen (Literatur, Medien, persönliche Erfahrungen, Gaming, Erzählungen, Werbung etc.) zu Darstellungen vom Krieg mit der jeweiligen Blickrichtung. Die Workshopleitung unterstützt durch gezielte Hinweise und stellt Materialien bereit. Ziel ist es, die kritische Auseinandersetzung mit den Quellen zu fördern. Die Schüler und Schülerinnen sollen sich die Position nicht zu eigen machen, sondern lernen, kritischen Abstand zu wahren.
  3. Erarbeitung eines Textes: Aufbauend auf der Recherche erstellen die Gruppen einen Text. Verschiedene Genres sind möglich, z. B. Collage, Gedicht, Poetry/Spoken Word, Parabel. Dabei konzentriert sich jede Gruppe auf ihre Sichtweise von Kriegsdarstellungen. Alternativ kann mit darstellendem oder bildendem künstlerischem Ausdruck gearbeitet werden.
  4. Übung der Präsentation: Die Teilnehmenden werden in Präsentationstechniken geschult. Aspekte wie Körpersprache, Artikulation, Betonung und Timing werden geübt. Ziel ist es, den jungen Menschen Sicherheit bei der Präsentation zu geben und ihre rhetorischen Fähigkeiten zu fördern.
  5. Interne Präsentation: Jede Gruppe präsentiert ihre Ergebnisse vor der Klasse oder dem Kurs. Die Protagonisten der Köppen- und der Rilke-Partei tauschen auf einer Probebühne Teile ihrer Texte aus, so dass ein gegensätzlicher, möglicherweise auch ergebnisloser Dialog zwischen den Parteien entsteht. Die Zuschauer-Partei nimmt eine Bewertung der Präsentation vor. In dem geschützten Raum für erste Auftritte werden die Feedbackkultur und das Selbstbewusstsein gefördert.
  6. Optionale öffentliche Aufführung: Für Teilnehmende, die sich eine breitere Öffentlichkeit zutrauen, können die Texte auf einer Open-Mike-Bühne oder einer ähnlichen Veranstaltung vorgetragen werden. 
  7. Dokumentation: Eine Gruppe begleitet den Prozess und dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse. Ziel ist es, eine nachhaltige Reflexion und ein kollektives Lernergebnis zu sichern.

Podcast oder Hörspiel: Alternativ zu den Punkten 5, 6 und 7 könnte aus den erarbeiteten Texten auch ein Podcast oder ein einfaches Hörspiel entstehen.

Organisatorische Hinweise:

  • Zielgruppe: Jugendliche/junge Erwachsene im Alter von 14 bis 20 Jahren (Klassen 10 bis 12/13).
  • Workshopleitung: Herbert Karl von Beesten oder ein Kollege/eine Kollegin.
  • Gruppengröße: 15 bis 20, max. 25. Neben der Workshopleitung begleitet ein Lehrer oder eine Lehrerin den Workshop.
  • Zeitbedarf: 2 x 2 Unterrichtsstunden für IDEE, TEXT und PERFORMANCE; zusätzliche 2 Stunden für die interne Präsentation und 1 Sunde gilt der Auswertung. Bei Bedarf kann eine zusätzliche öffentliche Darbietung in einer Abendveranstaltung geplant werden. 
  • Kosten: Honorar und Fahrtkosten werden individuell abgestimmt, eventuell über Fördermittel oder Sponsoren unterstützt.

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